In der Grundschule hatte ich eine Drei in Deutsch, weil ich mit acht noch nicht so dolle auf Kommasetzung abgefahren bin. Pfff.. Meine Mama sagte meiner Klassenlehrerin, nennen wir sie Frau Martin, dass ich aber doch so schöne und kreative Geschichten schreiben würde. Die Antwort von Frau Martin daraufhin: „Naja, Frau Heymer, Sie lesen ja auch nur eine Geschichte.“
Das Schlimmste war: Ich saß daneben.
Als ich aufs Gymnasium kam, war ich gerade mal zehn Jahre alt. Mein Vater war kurz vorher plötzlich verstorben, wir sind in eine andere Stadt gezogen und ich kannte niemanden. Du kannst Dir also vorstellen, dass ich nicht begeistert war, als mich meine Deutschlehrerin aufforderte, meine Kurzgeschichte (eine Hausaufgabe) vor der gesamten Klasse vorzulesen.
Aber ich las.
Und las.
Als ich fertig war, klatschten plötzlich alle.
Meine Lehrerin sah mich an. Sie musterte mich regelrecht. Dann fragte sie: „Warum wolltest Du Deine Geschichte nicht vorlesen?“
„Weil ich nicht gut Geschichten schreiben kann.“
Sie zog die Augenbrauen hoch: „Aber ich habe noch nie erlebt, dass eine Zehnjährige so eine Geschichte geschrieben hat. Du hast dramaturgische Elemente benutzt, die Du noch gar nicht kennen kannst. Du hast Perspektiven gewechselt, echte Charaktere erschaffen … Wie kommst Du darauf, dass Deine Geschichte nicht so gut ist, um vorgelesen zu werden?“
Sie war sichtlich gerührt.
Ich auch.
Bis heute.
Negative Glaubenssätze
Im letzten Jahr habe ich erneut gelernt, dass negative Glaubenssätze einfach scheiße sind. Nur weil eine Person in Deinem Leben (als Kind!) sagt, dass Du etwas nicht schaffst oder kannst, hältst Du Dich selbst zurück. Nur weil jemand anderes an Dir zweifelt, bröckelt Dein eigener Glaube an Dich selbst. Nur weil Dir jemand aus Neid, Unzufriedenheit oder Missgunst Steine in den Weg legt und Dich klein halten will, entfaltest Du nicht Dein Potenzial. Teilst Deine Talente nicht mit der Welt. Heute finde ich, dass es kaum etwas Traurigeres gibt.
Das Schreiben ist meine beste Freundin
Nach meinem Vorlese-Schlüsselerlebnis schloss ich mit dem Geschichtenschreiben eine neue Freundschaft. Dank der Unterstützung und dem Glauben meiner Deutschlehrerin (und vieler anderer Lehrer*innen und später Dozent*innen) gewann ich den Vorlesewettbewerb (whoop whoop – das war damals eine große Sache für mich), hielt die Abiballrede (okay, die Sache war eigentlich noch größer), schrieb ein Buch und zweifelte nicht mehr an meinen Schreib-Fähigkeiten.
Meine aufrichtige Liebe zur Sprache, zu Worten und zum Schreiben konnte und kann mir niemand mehr nehmen.
Und so wurde sie zu meinem Beruf.
Waldmeister, Tütensuppe & Musik
Heute vor einem Jahr:
Die W-LAN-Verbindung ist ausnahmsweise mal stabil. Harry Styles singt im Hintergrund aus dem Radio. Meine Hände schwitzen. Die letzten Tage stecken mir noch in der Nackenmuskulatur. Autsch. Ziemlich verspannt alles. Gleichzeitig leuchtet mein Handy ständig auf, also drehe ich es um. Konzentration (und Fassung) ist geboten, weil ich in den nächsten Sekunden einen neuen Lebensabschnitt betreten werde.
… ich atme tief durch, schließe kurz die Augen und klicke auf „Veröffentlichen„.
Tja, und dann war’s auch schon passiert.
Meine erste eigene Website ging online. Ins große weite Internet. Das war wie der erste Biss in einen saftigen amerikanischen Cheeseburger nach neun Stunden Flug. Wie der Moment, wenn Waldmeister-Brause anfängt, auf Deiner Zunge zu prickeln. Wie das Gefühl, wenn Du zum ersten Mal in Schlittschuhen die Eisfläche betrittst.
Au weia, ich war alleine von dem kleinen Klick total fertig. Fix und fertig wie eine Tütensuppe. Und jetzt sitze ich hier, fast schicksalhaft ertönt wieder Harry Styles im Radiosender meines Vertrauens und ich kann die Emotionen von diesem Tag exakt nachempfinden.
Songs wecken Erinnerungen
Kennst Du das? Du hörst ein Lied, dass Du mit einer bestimmten Situation, einer Lebensphase oder Person verbindest und wenn Du es hörst, kommt alles zurück? Ich habe eine ganze Liste solcher Songs.
Und eins kann ich Dir sagen: Seitdem ich freiberuflich arbeite, hat sich diese Liste mindestens verdoppelt. Willst Du wissen, warum? Dann lies weiter!
15 Learnings aus der Selbstständigkeit
1. Es passiert so viel – Halte es fest
Die Selbstständigkeit ist eine Achterbahnfahrt. Aber sie ist auch eine Wundertüte. Eine kunterbunte Wundertüte. Vom Launch Deiner ersten eigenen Website über die ersten Blogartikel bis hin zum ersten Newsletter-Fail, Deinem ersten Brief von Google (Aufkleber von Google My Business) und der unendlichen Suche nach den Infos, um endlich diesen verdammten Cookie-Banner richtig einzustellen, damit die Datenschutzbehörde nicht nächste Woche an Deine mit dem Google-Aufkleber verzierte Tür klopft.
Ja, genau solche Bandwurmsätze repräsentieren die Herausforderungen der Selbstständigkeit. Du denkst, dass hinter dem Komma nichts mehr kommt und der Satz jetzt mal ein Ende hat – plopp – da ist das nächste To-do in die Tasten gehämmert.
Im letzten Jahr hatte ich so viele erste Male, dass ich es manchmal gar nicht mitbekommen habe. Gleichzeitig war meine Lernkurve noch NIE steiler. Und das nicht nur auf fachlicher Ebene, sondern besonders in meiner Persönlichkeit.
Weil ich das alles aber sonst vergessen und meinen Enkelchen nicht aus dem Schaukelstuhl von diesen wertvollen Weisheiten erzählen könnte, halte ich sie fest. Nicht nur die großen Meilensteine, sondern auch die kleinen Erfolge und die lustigen Anekdoten. Oder auch die Bruchlandungen, Fehlinterpretationen und Horrorszenarien. Ich meine, sonst werden die Schaukelstuhl-Storys schließlich zu langweilig. Oma kann ja nicht nur prahlen.
Dafür habe ich zwei wunderbare Helferlein, die mir eine liebe Freundin zum Start in meine Freiberuflichkeit geschenkt hat: Zwei Gläser, in denen ich die Erinnerungen auf Zettelchen sammle. In das eine kommen die schönen und in das andere Glas die blöden Sachen, damit sie einfach weg sind. Vom Schweinchen aufgefressen und von der Seele geschrieben. Cool, oder?
2. Selbstbestimmung, Unabhängigkeit und Freiheit
Ich war schon immer freiheitsliebend. Aber im letzten Jahr wurde mir noch einmal mehr bewusst, wie wichtig mir doch ein selbstbestimmtes und unabhängiges (Business-)Leben ist.
Von Menschen, Algorithmen oder der Willkür anderer abhängig zu sein, fühlt sich für mich nicht gut an. Überhaupt nicht gut. Deswegen arbeite ich täglich für meine eigene und für Deine Freiheit.
3. Mut zahlt sich aus
Ich weiß nicht, wie oft ich die Frage beantworten muss(te): „Bist Du Dir sicher, dass Du das mit der Selbstständigkeit wirklich willst? Das ist ein ganz schönes Risiko.“
Jep, das ist es.
Und nein, ich bin eigentlich nicht unbedingt Typ risikofreudige Rampensau. Ich mag meine Sicherheiten und meine Komfortzone finde ich eigentlich auch ganz kuschelig. Aber meine Selbstständigkeit hat mich eines Besseren belehrt:
Deine Komfortzone ist vielleicht kuschelig, aber sie kann auch ganz schön eng werden. Dir die Luft nehmen. Und Dich zurückhalten.
Dann wird Deine Selbstständigkeit eher wie ein Flummi: Mal springst Du kurz nach vorne, aber dann – zack – flummiest Du wieder zurück und bleibst kleben.
Also: Sei mutig!
Ja, es ist nicht leicht … Uiuiui. Dagegen ist doch so ne Dschungelprüfung Pillepalle. Oder anders gesagt: Es kostet Überwindung. Aber es lohnt sich. Denn Mut zahlt sich aus.
4. Selbstfürsorge ist ein Schlüssel zum Erfolg
Wie ich im neuen Buch „Verboten Gut. Astrologie.“ von Thomas Hermanns gelernt habe, bin ich ein typischer Krebs mit eigenem Planeten, auf den die anderen Sternzeichen lediglich zu Besuch kommen dürfen. Das Einzige, was mich anscheinend davon abhält vollkommen dem Krebs-Künstler-Gen zu erliegen, ist mein Aszendent Steinbock. Er erdet mich.
Was sich nach Klatschblatt, Kalenderspruch und Barweisheit anhört, ist sehr lehrreich. Denn: Weil ich akribisch bin und gerne arbeite (typisch Krebs), muss ich auf mich aufpassen. Ich nenne das achtsamer Workaholic. Selbstfürsorge ist deswegen für mich ein wichtiges Tool, um nicht auszubrennen.
Passt Du nicht auf Dich, Deine körperliche und mentale Gesundheit auf, verlierst Du als Selbstständige*r häufig Dein wichtigstes Kapital: Dich selbst. Selbstfürsorge hilft Dir, das Dilemma abzuwenden, bevor es eintritt.
5. Sichtbarkeit ist ein Lernprozess
Du willst gesucht, gebucht und als Expertin wahrgenommen werden, aber Dein Neandertaler-Gehirn schaltet Deine gedanklichen Sirenen an, wenn Du ein Foto von Dir veröffentlichst? Been there, done that.
Vor Millionen Jahren war es übel, wenn Du aus der Gruppe hervorstachst – sichtbar warst -, weil dann der Säbelzahntiger um die Ecke bog und Dich zum Abendbrot verspeiste. Hmmm, Schmackofatz.
Heute ist die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert, wesentlich geringer. Doch unser Gehirn sieht das anders. Auch wenn wir nicht mehr im knappen Lederleibchen und mit Keule in der Hand durch die Gegend stapfen, hat unser Gehirn den Säbelzahntiger nie vergessen. Sozusagen.
Dieser Reflex durchkreuzt unseren Wunsch nach Sichtbarkeit. Sichtbar sein bedeutet aus der Masse hervorstechen, auffallen und damit die Wahrscheinlichkeit erhöhen, vom Feind gesehen und gefressen zu werden. Deswegen macht es uns Angst. Und das ist total okay.
Denn ganz ehrlich: Der Weg zur Sichtbarkeit ist für mich nicht leicht. Auch hier scheinen Krebs und Steinbock wieder mit ihren Hörner bzw. Scheren dazwischen zu fingern. Ich habe aber gelernt, mit der Aufregung umzugehen und sie nicht mehr als negatives Lampenfieber zu sehen, sondern als positive Erregung, weil etwas Aufregendes bevorsteht.
Heute bin ich WESENTLICH gelassener, wenn ich etwas poste oder veröffentliche. Erstgespräche fallen mir viel leichter, weil ich eine Routine entwickelt habe.
Ich glaube, das Geheimnis ist Selbstvertrauen. Aber all das ist ein Prozess und ein wunderbares Learning aus der Selbstständigkeit. Ein Learning, das niemals aufhört.
6. Es gibt keine Nummer Sicher
Ein großes Selbstständigkeits-Learning für mich: Es gibt keine Nummer Sicher. Selbst wenn Du denkst, dass das jetzt gerade die Nummer Sicher ist, ist sie es nicht.
Gerade im Online-Marketing und in der digitalen Welt geschieht so viel auf einmal. Heute das. Morgen das. Und das ist auch vollkommen okay und ja irgendwie das Spannende daran.
Ich habe gelernt zu akzeptieren, dass es diese Nummer Sicher in meinem Job nicht gibt. Und das ich sie auch nie angestrebt habe.
7. Ich möchte meine Kreativität für Gutes nutzen
Ein sehr wichtiger Punkt für mich: Ich möchte mit meiner Kreativität Gutes tun. Ich möchte meine kreative Ader dafür einsetzen, Menschen zu inspirieren, ihnen zu helfen und ihr Leben zu verbessern.
Wie oft wird Kreativität dafür genutzt, um nur noch mehr Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen? Sie professionell zu manipulieren? Das will ich nicht!
Kreativität ist ein Geschenk und kein Egotrip. Also teile es. Dann wird das Geschenk immer größer.
Deswegen erstelle ich viel kostenlosen Content: Nicht jede*r kann sich eine professionelle Texterin leisten oder hat das Budget, regelmäßig Blogartikel schreiben zu lassen. Und auch das ist total okay. Lass Dich von meinem kostenlosen Content auf Pinterest, auf meinem Blog und in meinem Newsletter inspirieren. Der ist für Dich!
8. Schreckliche Kunden reflektieren nicht Dich, sondern sich selbst
Oh. Mein. Gott. DAS Learning in meiner bisherigen Selbstständigkeits-Laufbahn.
Kurzer Klartext: Natürlich gibt es schreckliche Kund*innen. Menschen, die Dich ausquetschen wie eine Zitrone. Dich mies und respektlos behandeln wie einen Lakaien. Meinen, sie stünden über Dir. Sie bestellen bei Dir wie beim Chinesen um die Ecke:
Ein doppeltes kostenloses Gespräch bitte, aber ohne Zeitlimit und dafür lieber mit Geduld und Naivität. Ach und wo wir schon dabei sind: Kann ich noch eine Extraportion individuelle Infos gratis obendrauf haben, bitteschön? Dankeeee!
Verstehe mich bitte nicht falsch:
Wie ich im letzten Punkt schon geschrieben habe, ist es mir sehr wichtig, qualitativ hochwertige Inhalte auch gratis zu veröffentlichen, damit Unternehmer*innen mit kleinem Budget auch etwas davon haben. Dafür halte ich mit Wissen, das ich eigentlich monetisieren könnte, nicht hinterm Berg – selbst wenn Du nicht meine zahlende Kundin bist.
Aber es gibt eine Grenze. Und die beginnt, wenn Du mich und meine Zeit ausnutzt, um kostenlos an Strategien und Profi-Tipps zu kommen. Das ist nicht nur mir gegenüber unfair, sondern auch ein unprofessioneller Zug gegen meine zahlenden Kund*innen, die dafür nämlich ihr hart verdientes Geld in die Hand nehmen.
Obwohl ich auf meiner Angebotsseite und meiner Über-Mich-Seite sehr transparent bin und (Achtung kostenloser Profi-Tipp für gelungene Webtexte) absichtlich definiere, wer bei mir an der richtigen Adresse ist und bei wem ich eher ein mulmiges Bauchgefühl habe, musste ich genau solche Erfahrungen mit schrecklichen Kund*innen machen.
Zugegeben: Am Anfang hat mich das runtergezogen und ganz so leicht habe ich es nicht weggesteckt. Zu groß ist die Enttäuschung. Aber hey, ich konnte daraus ein großes Learning der Selbstständigkeit ziehen:
Kund*innen, die Dich nicht wertschätzend behandeln, reflektieren nicht Dich, Deine Arbeit und Dein Verhalten, sondern sie reflektieren ihr eigenes.
9. Du brauchst emotionale Rückzugsorte
Bücher sind meine Inspirationsquelle Nummer Eins! Geht es Dir auch so? Was ist Dein perfekter Ausgleich?
Über die Jahre habe ich mir eine kleine, feine Mini-Bibliothek aufgebaut. Ein emotionaler Rückzugsort mitten im Home-Office.
Zwischendurch in den Seiten blättern, neue Ideen finden und kurz abschalten. Wenn um Dich herum alles zu laut wird, zieh Dich zurück und tanke neue Kraft.
Also: Baue Dir emotionale Rückzugsorte auf, die Dir gut tun und wo Du neue Energie schöpfen kannst.
10. Bewegung ist das A und O
Das wusste ich schon, bevor ich als freie Texterin arbeitete, aber es wurde mir in letzter Zeit umso bewusster: Ich muss mich bewegen.
Den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen – das ist überhaupt nichts für mich. Nur in den Rechner starren, keine frische Luft bekommen und abends dann vom Bürostuhl ab auf die Coach plumpsen. Ne, mein Lifestyle ist das nicht.
Deswegen mein Learning (für alle Selbstständigen): Plane Deinen Tag so, dass Du ausreichend Zeit für etwas Bewegung hast.
Hast Du Angst, das zeitlich nicht unter einen Hut zu bekommen? Mein Vorschlag: Du kannst auch auf einem Spaziergang Content-Ideen brainstormen. Oder fördere Deine Kreativität in der Mittagspause bei einer kleinen Yoga-Session.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg – so heißt es doch, oder?
11. Ich habe keinen Bock auf die Hustle-Culture
Ich glaube, dieses Learning gehört zu meinen Top 3 Learnings aus der Selbstständigkeit.
In meiner Generation gehören Stress, Leistungsdruck und Hustle zum All-inclusive-Angebot:
Arbeitest Du hart, hast Du es verdient, erfolgreich zu sein. Bist Du ständig beschäftigt und tanzt auf tausend Hochzeiten, kannst Du stolz auf Dich sein. Brennst Du aus, ist es ein Beweis für Deine Leidenschaft und Anstrengung. Es ist kein Warnsignal für einen wahnsinnig ungesunden Lebensstil.
Ich war lange Teil genau dieser gesellschaftlichen Überzeugung. Weil ich es nicht besser wusste. Weil mein Umfeld genauso tickte. Familie, Freund*innen.
Und hast Du eine gute Note geschrieben? Und in welchem Unternehmen startest Du jetzt durch? Du hast ja schließlich als Beste Dein Studium abgeschlossen, also musst Du ja jetzt was aus Dir machen. Du bist ja so ehrgeizig. So zielstrebig. So X. So Y. So Z.
Aber heute frage ich mich: Warum muss alles immer schneller und besser sein?
Ich arbeite sehr gerne. Ich arbeite auch gerne viel, wenn ich die Gelegenheit dazu habe. Aber ich arbeite nicht (mehr) so, dass ich am Ende der Woche das Gefühl habe, jetzt dringend das Wochenende zu brauchen. Ich definiere mich nicht über meine beruflichen Erfolge. Und ich wünsche mir, dass niemand anderes das macht. Mit sich selbst. Mit mir.
12. Es ist okay, wenn andere eine alte Version von Dir im Kopf haben
In dem Zusammenhang ein weiteres Learning aus der Selbstständigkeit: Mit manchen Menschen geht man nur einen bestimmten Weg im Leben. Manche bleiben Dein Leben lang. Andere trifft man wieder und geht vielleicht verschiedene Strecken gemeinsam.
Deswegen haben unterschiedliche Menschen auch unterschiedliche Versionen von Dir im Kopf. Nicht jede*r hat Deine aktuellste Software-Aktualisierung auf dem Schirm. Rechne damit, dass Menschen „alte Bilder“ oder alte Updates von Dir im Kopf haben und Dich gar nicht so kennen, wie Du jetzt eigentlich bist. Mit allen Weiterentwicklungen, Höhen und Tiefen.
Und das ist vollkommen in Ordnung. Du kennst auch nicht von jeder Person in Deinem Leben das aktuellste Update, oder?
Mir fiel es manchmal schwer, den Drang zu unterdrücken, mein Umfeld aufzuklären á la „Nein, das bin ich doch gar nicht mehr.“ Dank meiner Selbstständigkeit nehme ich das Learning mit, dass ich diesen Stress nicht brauche.
Du wächst mit Deiner Selbstständigkeit und Deine Selbstständigkeit mit Dir. Gib Dir den Freiraum, neue Seiten an Dir kennenzulernen und sie auszuprobieren. Ob das nun zu einer alten Version von Dir passt oder nicht.
Außerdem: Wie oft gibt es bitte Updates auf dem iPhone?
13. Ich will richtig guten Content lesen!
Kurz und knapp: Nur richtig guter Content bringt Dich weiter und beflügelt Dein Marketing.
Schlechte Website-Texte und oberflächlich recherchierte Blogartikel kann und will ich nicht mehr lesen. Das ist nicht nur ein Learning aus der Selbstständigkeit als Texterin, sondern vor allem eine Erfahrung als potenzielle Kundin von so vielen Websites.
14. Schablonen stehen mir nicht (und Dir auch nicht)
Jede*r Selbstständige ist anders. Wir ticken unterschiedlich, haben verschiedene Werte, Ziele und Wünsche. Deswegen bringen Schablonen als Lösung überhaupt nichts. Klar, es mag einfacher erscheinen, aber eine Musterlösung, die allen gleich gut steht, gibt es einfach nicht. Was Du brauchst, sind maßgeschneiderte Lösungen individuell für Dich und Dein Business.
15. Geschichten, die das Leben schreibt, sind meine Wellenlänge
In der Zeit meiner Selbstständigkeit habe ich erneut gelernt, wie wichtig mir Authentizität und Ehrlichkeit sind.
Ich mag es nicht, wenn Menschen mich anlächeln, ohne dass ihre Augen mitlachen. Fake ist überhaupt nicht mein Ding. Bäh. Und deswegen sprechen mich aufgeplusterte Über-Mich-Seiten überhaupt nicht an, die mehr Schein als Sein repräsentieren.
Ich gestehe, dass auch ich mich in meiner ersten Website-Version zurückgehalten habe. Schließlich musste ich in den fremden Gewässern erst einmal schwimmen lernen, da hält man die Schwimmnudel mit dem kleinen Finger ja schon noch in Reichweite. Aber als ich mich wohler fühlte, kraulen konnte, da habe ich auf meiner Über-Mich-Seite meine Wahrheit geschrieben. Jetzt gebe ich Einblick in meine Person, meine Vergangenheit und meine Visionen, damit Du mich kennenlernst. Nicht durch einen Instagram-Filter, sondern durch meine ehrlichen Worte und meine Geschichte.
Geschichten, die das Leben schreibt, sind sowieso die Schönsten von allen – wenn Du mich fragst. Darf ich Deine in Worte fassen?
Das größte Learning aus der Selbstständigkeit
Glaub an Dich, an Deine Träume und an Deinen Weg. Niemand lebt Dein Leben außer Dir selbst. Also würze Deine Bowl, wie sie Dir am besten schmeckt.
Ich bin ein gutes Beispiel dafür: Schreib Deine Texte, auch wenn Dir Deine Grundschullehrerin davon abrät.
Sag „Nein“ zu der kleinen zweifelnden Stimme in Deinem Hinterkopf.
Jetzt ist der Moment, Deine Selbstständigkeit nach Deinen Regeln zu gestalten.
Ich bin für Dich da, wenn Du mich brauchst.
Danke
Danke, wenn Du bis hierher gelesen hast. Das ist nicht selbstverständlich und ich freue mich total darüber, dass Du Dir die Zeit für meinen Blogartikel genommen hast.
Danke, wenn Du mich auf diesem Weg bisher begleitest hast. Mich gefragt hast, wie es mir wirklich geht. Bemerkt hast, wie ich gewachsen bin.
Danke, wenn Du mein Schlückchen Wasser bei Durststrecken warst.
Danke, wenn Du Teil meines Abenteuers bist – als Leser*in, Follower*in, Abonnent*in oder Kund*in.
Und danke an Dich, Google, für die vielen tollen Rankings. Sogar mehrfach im Featured Snippet. Vielleicht liest Du das ja hier gerade (da bin ich mir fast sicher).
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