Wann hast Du Dich das letzte Mal über eine Netflix-Serie oder den neusten Filmhit der Streaming-Plattform mit Deiner besten Freundin ausgetauscht? Geschwärmt? Aus Versehen Spoiler verraten? Unterhalten à la:
„Wie weit bist Du denn? Nicht, dass ich irgendwas spoiler“.
„Wie? Du hast noch nicht zu Ende geguckt? Ich konnte überhaupt nicht aufhören“.
„Ich muss mich echt zusammenreißen. Wenn ich einmal anfange, dann gucke ich die Serie in einem durch“.
„Ne, mit der VPN-Verbindung kannst Du Dir schon die neuen Folgen angucken, hihi.“
Netflix ist Alltag
Netflix gehört zu unserem Alltag. Der amerikanische Filmgigant findet sowohl in die Schulbank als auch ins Business-Meeting unter Anzug-Träger*innen statt.
Netflix entscheidet über cool und uncool: „Wie, Du hast die Serie noch nicht gesehen?“.
Netflix verführt, beeinflusst Meinungen und verändert unsere Medienlandschaft. Netflix macht Stars, setzt Trends und revolutioniert das Binge-Watching.
Netflix ist mehr als nur eine Filme-Plattform
Der Streaming-Gigant verändert aber nicht nur die Filmbranche, sondern unser aller Erwartungen. Wir gewöhnen uns an das Storytelling des Filmriesen, weil es omnipräsent ist. Deswegen beeinflusst es nicht nur, wie wir unseren Samstagabend gestalten, sondern auch, wie wir das Storytelling von Marken und Unternehmen wahrnehmen.
Storytelling für Selbstständige
Als Selbstständige*r bist auch Du davon betroffen. Auch wenn Du vielleicht keinen Werbespot im Fernsehen schaltest oder eine riesige crossmediale Kampagne planst. Du findest trotzdem in unserer Medienwelt statt. Du, Deine Blogartikel, Instagram-Postings und Newsletter sind ein Teil von ihr. Also werden sie ebenfalls durch unser Netflix-Zeitalter beeinflusst.
Plus: Deine Kund*innen gucken wahrscheinlich dieselben Serien wie Du. Sie fiebern genauso mit Daphne Bridgerton und Simon Basset. Sie sind genauso schockiert, wenn sich Tokio in Haus des Geldes opfert. Und sie gehen genauso wie Du mit John B in den Outer Banks auf Schatzsuche.
Und wie erfolgreich das Prinzip Netflix tatsächlich ist, in welchen unglaublichen Sphären wir uns hier bewegen – das belegen diese Zahlen:
Netflix in Zahlen
2020 machte Netflix knapp 25 Milliarden Dollar Umsatz bei knapp 204 Millionen Abonnements. Puhhh. Erst einmal sacken lassen. Wir können es vielleicht so zusammenfassen: Ein Unternehmen der Superlative.
Wenn wir nur auf die Zahlen und die weltweite Reichweite schauen, muss der Streaming-Anbieter irgendetwas richtig machen.
Liegt das vielleicht an den Serien und Filmen, die angeboten werden? An den Eigenproduktionen oder Evergreen-Lieblingen wie Friends und Gilmore Girls?
Netflix verändert uns und unser Verhältnis zu Storytelling
Vielleicht wurzelt der Erfolg der Plattform aber auch in seiner Art, Geschichten zu erzählen und Medien anzubieten?
Hier nur ein paar Beispiele, welchen Einfluss Netflix und andere Streaming-Anbieter auf uns und die Filmindustrie haben:
- Filme sind schneller verfügbar. Wir müssen nicht mehr zum Filmverleih hin- und zurückfahren oder eine Woche auf die nächste Folge der Lieblingsserie warten.
- Wir bezahlen für unseren Content.
- Wir werden ungeduldiger.
- Wir werden dank Produktionsfirmen wie Shondaland (u. a. Grey’s Anatomy, Bridgerton & How to Get Away with Murder) und ihrem Storytelling sensibler für Gender und Race. Dazu weiter unten noch mehr.
Wie siehst Du das? Merkst Du einen Unterschied, wie Du Medien konsumierst? Greifst Du als Allererstes zur Netflix-Mediathek oder zappst Du durchs TV?
So hängen Storytelling und Business-Modell bei Netflix zusammen
Wahrscheinlich hängt der Erfolg von Netflix aber auch mit dem Businessmodell zusammen, hm?
Denn wer hätte es gedacht: Netflix will mit seinen Abonnent*innen Geld verdienen. Tadaaa! Da hast Du’s schwarz auf weiß.
Netflix ist ein sehr erfolgreiches Unternehmen mit einem cleveren Businessmodell.
Denn: Der Streaming-Anbieter lebt davon, dass Du zufrieden bist, möglichst lange in der Plattform verweilst und Deine Lieblingsserien fleißig weiterempfiehlst. So vergrößern sich das Netzwerk und damit auch die Einnahmen über Abonnements.
Wie viele Menschen kennst Du, die keinen Netflix-Account haben? Abgesehen von den älteren internetlosen Herrschaften in meinem Leben komme ich vielleicht auf eine Handvoll Personen. Du?
Netflix macht das schon ziemlich gut, ne?
Das Storytelling unterstützt die unternehmerischen Ziele
Je intensiver und spannender Serien oder einzelne Folgen sind, desto länger schauen wir Netflix. Sprich: Umsatz für den Streaming-Giganten.
Da macht es Sinn, dass die Serien so gestrickt sind, wie sie sind: Cliffhanger, Binge-Effekt, Star-Aufgebot, weltweit verfügbar, immer abrufbar, in sämtlichen Sprachen usw.
All das verleitet uns (unbewusst) dazu, noch eine weitere Folge anzuschauen, die nächste Serie zu beginnen oder ein und dieselbe Show immer wieder anzugucken.
Netflix erfindet Storytelling neu.
Der Netflix-Algorithmus
Der Netflix-Algorithmus ist auf unsere Zufriedenheit ausgerichtet: Er spült uns Angebote auf die Startseite, von denen er glaubt, dass sie uns gefallen. Dadurch fühlen wir uns bestätigt, verstanden und haben das Gefühl, dass Netflix uns alle Filmträume von den Augen abliest.
Das siehst Du z. B., wenn bei einer Titelbeschreibung „98 % Übereinstimmung“ steht.
Deine Reaktion, wenn Du das liest: Zack – Klick – Binge. Und wieder hast Du ein positives Erlebnis mit Netflix und seinem Angebot.
Lerne von Netflix
Warum erzähle ich Dir das alles? Weil Du davon lernen kannst. Lass Dich von Netflix inspirieren und schau Dir kleine Tricks ab.
In diesem Blogartikel machen wir das jetzt gemeinsam. Und zwar mit DEM Storytelling-Beispiel schlechthin.
Vielleicht gehörst Du zu den Millionen Menschen, die in den letzten Tagen und Wochen nahezu omnipräsent eine ganz bestimmte Serie vorgeschlagen bekamen … weißt Du, welche ich meine?
Das Netflix-Phänomen „Bridgerton“
Bridgerton ist DER Serienhit auf Netflix. Um genauer zu sein: Bridgerton ist die erfolgreichste Netflix-Serie überhaupt. Seit die erste Staffel pünktlich zu den Weihnachtstagen 2020 veröffentlicht wurde, schlägt sie alle Rekorde. Weltweit. Es war der perfekte Eskapismus im Lockdown.
Vor Kurzem erschien Staffel 2 des Historiendramas. Und damit geht der Platz für DIE Puderperücken-Schnulze des Jahres wieder einmal an Bridgerton.
Grund genug, das Storytelling des adligen Serienkrachers einmal genauer unter die Lupe zu nehmen, oder? Irgendwas muss schließlich dran sein, wenn eine Serie so viele Herzen schmelzen und Laptops heißlaufen lässt. Aber fangen wir vorne an.
Worum geht es in Bridgerton? (Keine Panik: Kein Spoiler, dafür Meinung)
Einmal in die (zumindest oberflächlich) glitzernde Welt des adligen Regency-Londons eingetaucht, kann man dem heiratswütigen Sog aus knallbunten Bällen, Gossip und Korsetten nicht mehr entfliehen.
Die Erfolgsserie basiert auf den Büchern von Julia Quinn und im Vordergrund der Geschichte steht die adlige Familie Bridgerton mit ihren acht Kindern. In jedem Buch (und somit auch in jeder Netflix-Staffel) geht es um eins der Kinder der Familie und wie sie die wichtigste Entscheidung ihres Lebens treffen: Wen soll ich heiraten?
Denn: Im Londoner Stadtteil Mayfair steht die wichtigste Saison des Jahres an – die Kinder müssen unter die Haube gebracht werden. Und zwar nicht unter irgendeine, sondern unter die richtige. Die Haube mit dem meisten Ansehen und der meisten Kohle. Alteingesessene Familienstrukturen müssen schließlich standesgemäß aufrecht erhalten werden. Sonst gibt es missbilligende Blicke bei der Promenade im Park. Hmpf.
Der Clou bei Bridgerton: Zwischen bis zum Kollaps geschnürten Korsetten, Bloß-nicht-anfassen-ohne-Anstandsdame und dem allwissenden Klatschblatt Lady Whistledown haben Gefühle und Liebe tatsächlich einen Platz bei der Suche nach dem passenden Gatten. Sowohl die Tochter Daphne (Staffel 1) als auch der älteste Sohn Anthony (Staffel 2) entscheiden sich am Ende gegen eine Vernunft-Ehe und heiraten ihre große Liebe.
Und wir feiern es, stimmt’s?
Der Look und das Feeling Bridgerton
Bridgerton schafft es, die Knalligkeit von Sofia Coppolas Marie Antoinette mit der Skandal-Maschine von Gossip Girl, einer riesigen Portion Jane Austen und dem Schnulzenfaktor von Twilight zu verbinden. Oder anders ausgedrückt: Cornwall-Queen Rosamunde Pilcher sieht daneben ganz schön blass aus.
Freizügige Szenen des Ehevollzugs zu modernen Streicherversionen von „Wrecking Ball“ runden das Gesamtbild eines perfekt inszenierten Bridgertons mit cleverem Storytelling und Binge-Effekt ab. Nicht nur modern, fast schon avantgardistisch. Feministisch.
Also: Klingt nach einer legendären Erfolgsmischung, oder? Deswegen habe ich mir die Serie und ihr Storytelling genauer angesehen und für Dich mehr als 11 Faktoren herauskristallisiert, die Du Dir für Dein Storytelling und Marketing abschauen kannst. Lass Dich inspirieren!
Eine Kurzfassung findest Du auch in diesem Idea Pin auf Pinterest. Folge mir auf Pinterest!
11+ Dinge, die wir von Bridgerton über Storytelling lernen
- Eskapismus, Eskapismus, Eskapismus.
Was wünschst Du Dir, wenn um Dich herum einfach alles zu viel wird? Noch mehr Druck? Noch mehr schlechte Nachrichten? Eine Extraportion Frust, Angst und Gedankenkarussell? Wahrscheinlich nicht. Möchtest Du stattdessen lieber dem Alltag entfliehen, einfach mal abschalten und entspannen? Den Kopf frei kriegen und Dich dann wieder neu sortieren?
Dann geht es Dir genauso wie mir, Deiner Nachbarin, dem Café-Besitzer um die Ecke und Deinen Kund*innen. Wir brauchen alle – gerade jetzt – einen Zufluchtsort. Bedenke das für Dein Content Marketing.
Bridgerton ist das perfekte Beispiel für gelungenen Eskapismus: Du verlierst Dich in der Handlung und fieberst mit Daphne, Kate und Elouise mit. Auch wenn die Serie fern von unserem Alltag spielt, so können wir trotzdem etwas daraus mitnehmen.
Und nein, Du musst und sollst nicht für Dein Storytelling ein Historiendrama erschaffen. Keine Sorge. Hab einfach im Hinterkopf, dass auch Dein Content in einer hektischen, überfluteten und herausfordernden Zeit stattfindet. Biete Deinen Leser*innen und Content-Konsument*innen ein Gegengewicht und steuere sie nicht noch tiefer in die Negativspirale. Inspiriere sie und ermögliche Tonia und Fritz eine kleine Flucht aus dem Alltag, wenn sie z. B. Deinen Newsletter lesen. Warum das soooo wichtig für Deine Authentizität ist, liest Du in meinem Mini-E-Book für 0 EURO. - Nutze Cliffhanger.
Cliffhanger sind die offenen Enden einer Folge, eines Films oder eines Buchs.
Ein Beispiel aus Bridgerton:
In den letzten Sekunden von Staffel 1 wird das Rätsel aufgelöst, wer hinter der Klatschkolumnistin Lady Whistledown steckt. Die Zuschauer*innen sehen die Person, dann – bumm – Ende. Das ist ein Cliffhanger. Wir bekommen ein kleines Zückerli, aber nicht die ganze Portion Zuckerwatte.
Also sind wir gespannt, wie es in der nächsten Staffel weitergeht und werden sie uns auf jeden Fall ansehen. Und genau darum geht es bei Cliffhangern.
Die Technik wird eingesetzt, um Spannung auszulösen – auch am Ende der einzelnen Folgen. Das Ergebnis: Nicht mal warten, bis das Autoplay die nächste Folge von alleine beginnt, sondern vorher schon hastig auf „Nächste Folge“ klicken. Na, erwischt?
Dein Learning: Nutze diesen Effekt, wenn Du Teaser textest. Promotest Du Deinen Content (z. B. in Newslettern oder Instagram-Postings) nimm die Spannung und die Auflösung des Rätsels nicht vorher schon weg. Dann klickt nämlich niemand auf Deinen neuen Blogartikel, weil sie ja schon alles Interessante wissen. - Erarbeite eine Haupt- und mehrere Untergeschichten.
Das Dach des Storytellings bei Bridgerton ist die Familie Bridgerton. Um sie geht es. Sie ist der Hauptstrang der Handlung. In jeder Staffel bzw. in jedem Buch wird dann eine Untergeschichte dieser Hauptgeschichte ausführlich erzählt: Daphnes Reise in Staffel 1 und Anthonys Weg in Staffel 2.
Außerdem gibt es noch die Untergeschichte der Featheringtons, der Queen, von Lady Whistledown und, und, und. Aber alle münden immer wieder irgendwie in die Hauptgeschichte der Bridgertons. Das ist eine hohe Kunst. Und ziemlich cool obendrein, oder?
Nimm Dir ein Beispiel daran und strukturiere Deinen Blog nach diesem Muster. Baue ihn auf wie einen Stammbaum. Das erarbeiten wir übrigens auch gemeinsam in meinem 1:1-Blog-Mentoring. - Arbeite mit einer übergeordneten Erzählstimme.
Gossip Girl hat es vorgemacht, Bridgerton greift es auf: Die lästernde Erzählstimme im Hintergrund, die allwissend zu sein scheint, aber bei der niemand die Person dahinter kennt. Es wird zur Aufgabe der mutigen Figuren der Serie das Mysterium zu lösen. Auch hier rätseln wir Zuschauer*innen in Staffel 1 mit, wer denn wohl hinter Lady Whistledown steckt.
Eine übergeordnete Erzählerin ist ein klassisches Element der Soap Opera und in Bridgerton definitiv nichts Neues. Nichtsdestotrotz funktioniert das System und gerade deswegen kannst Du es auch für Dein Business und Dein Marketing nutzen.
Es muss in Deinem Fall ja keine Klatschkolumne sein. Lass Dich von der Erzähltechnik inspirieren und brainstorme Content-Ideen, die zu Dir, Deinem Business und Deinem Corporate Wording passen. - Es muss nicht immer alles „korrekt“ sein.
Weißt Du, was meiner Meinung nach ein großer Erfolgsfaktor von Bridgerton ist? Die Macher*innen erheben überhaupt keinen Anspruch, historisch korrekt zu sein. War das Londoner Mayfair 1813 wirklich so wie in Bridgerton dargestellt? Konnten Frauen damals wirklich wie Miss Edwina sagen: „Ich muss mich erst einmal selbst kennenlernen“? Wahrscheinlich nicht.
Aber weißt Du was? Es ist schnurzpiepegal.
Bridgerton behauptet es nicht von sich selbst uns gibt sich auch keine Mühe, Historiker*innen vor Cringe-Momenten zu bewahren. Nö. Bridgerton erschafft seine eigene Wahrheit und zieht sie durch. Und mit dieser unverblümten Herangehensweise verzaubert uns die Serie.
Deswegen: Auch in Deinem Storytelling und Content Marketing muss nicht immer alles „korrekt“ sein. Vertraue auf Deine eigene Perspektive und Stimme. Vor allem, wenn Du damit wie Bridgerton für mehr Inklusion, Diversität, Gender- und Race-Bewusstsein sorgst. Aber dazu mehr in Punkt 9. - Zeige Ecken & Kanten.
Was ist der grobe Unterschied zwischen Edwina Sharma und Kate Sharma in der zweiten Staffel von Bridgerton?
Edwina wirkt sehr angepasst, höflich und ihre Antworten sind manchmal zu schön, um wahr zu sein. Sie will gefallen. Sie bewahrt die Etikette. Sie ist aalglatt.
Kate ist das Gegenteil. Sie hat Feuer im Hintern und sagt, wenn ihr etwas nicht passt. Sie legt keinen Wert auf die Meinung anderer. Man hat fast schon das Gefühl, dass sie gar nicht anders kann, als sie selbst zu sein.
Was meinst Du: Was ist besser für Dein Storytelling und Content Marketing als Selbstständige*r? Marketing im Stil von Edwina oder inspiriert von Kate?
Trommelwirbel.
Klar! Kate Sharma sollte eher Dein Vorbild sein, wenn Du ehrliches und authentisches Marketing machen willst, dass Dir Sichtbarkeit und Bedeutung verleiht. Zeig Deine Ecken und Kanten. Damit ziehst Du die richtigen Traumkund*innen an. Denn mal ehrlich: Wer bleibt Dir eher im Gedächtnis? Kate oder Edwina?
(Und nein, nichts gegen Edwina. Am Ende von Staffel 2 bekommt sie ja die Kurve.) - Erfinde das Rad nicht neu, aber gib ihm einen „iconic“ Dreh.
Ich weiß, Du hast es wahrscheinlich schon so oft gelesen, dass Du es mittlerweile im Ballkleid mit Diadem vertanzen könntest, aber es ist einer der wichtigsten Punkte für effektives Online-Marketing:
Du musst das Rad nicht neu erfinden.
Mal ehrlich: Bridgerton erzählt auch keine noch nie da gewesene Geschichte, die einen Innovationspreis abräumen würde. Aber! Das ist auch gar nicht das Ziel von gutem Storytelling.
Das Muster von Bridgerton:
Mann sucht Frau, sie finden sich, dann kommen Irrungen und Wirrungen dazwischen, bis sie sich dann doch in den Armen liegen – altbewährt. Es funktioniert. Es ist erprobt. Also nutze es. Profitiere von der Erfahrung.
Bringen wir das Ganze in den Content-Marketing-Kontext: List-Posts sind z. B. ein etabliertes Blogartikel-Format. Also: Take it! Nicht lange über die ach-so-kreative andere Möglichkeit nachdenken – das Testen kostet Dich zu viel Zeit.
Erprobte Muster sind nicht per se langweilig. Was Du aber machen musst, um nicht die Nummer 5312 in der Schlange zu sein: Gib dem altbewährten Rad einen individuellen Schubs, der zu Deiner Business-Identität passt. Eine moderne Richtung.
Bridgerton zeigt, dass es die Mischung macht: Familiendrama, Held, Antiheld, Happy End – all das sind klassische Elemente des Storytellings. Aber durch die Kostüme, die Musik, feministische Züge und die grundsätzlich stärkere Rolle der Frau holen die Macher*innen der Erfolgsserie das geübte Muster in unser Zeitalter. Dadurch wirkt es nicht abgedroschen, sondern neu gesponnen und gekonnt verfeinert. Historie plus moderner Überlack.
Anders ausgedrückt: Kenne Deine Wurzeln, aber vergöttere sie nicht stupide.
Lass Dich von dieser Storytelling-Herangehensweise inspirieren. - Zieh Deine Identität in allen Facetten durch.
Wenn Du mit Storytelling in Deinem Content Marketing arbeitest, darfst Du einen ganz wichtigen Punkt nicht vernachlässigen:
Zieh Deine Business-Identität in allen Facetten durch.
Übrigens: Zum Thema Business-Identität lernst Du in meinem Mini-E-Book für 0 EURO jede Menge.
Nur wenn Du den Charakter Deines Business in allen Bereichen Deiner Personal Brand und Deiner Kommunikation durchziehst, ergibt sich ein stimmiges Bild. Dann entsteht eine echte und authentische „Welt“ für Deine Leser*innen und Follower*innen.
In Bridgerton bekommt man als Zuschauer*in das Gefühl, in eine echte Welt abtauchen zu können. Real. Als könnte man ein Teil davon sein. Das Storytelling schafft es, Dich als Zuschauer*in an die Hand zu nehmen und Dich einzuladen. Als könnte sich die Serie in Deine Tanzkarte eintragen und ihr schwingt gleich gemeinsam über das Parkett. Aber wie macht Bridgerton das?
Der Trick: Die Serie baut eine authentische Welt in allen Facetten auf. Alles passt zu der einmaligen Bridgerton-Identität, die nur die Netflix-Serie hat. Von den Kostümen, über die Drehorte, die Musik-Originals und Requisiten bis hin zur Sprache der Figuren. Die kleinsten Details sind fein ausgearbeitet.
Heißt für Dich: Kenne Deine Identität und stimme Deine Handlungen darauf ab. Wie Du das machst und was Deine Werte damit zu tun haben, lernst Du hier. - Denke über Gender und Race nach.
Netflix-Bridgerton ist nicht das erste Filmprojekt, dass ein sogenanntes „Colorblind Casting“ umsetzt. Hinter „Colorblind Casting“ steckt die Idee, in Historienfilmen ursprünglich weiße Rollen mit nicht-weißen Menschen zu besetzen. Die Figuren werden also ungeachtet ihrer Hautfarbe gecastet. Das sehen wir bei Bridgerton z. B. daran, dass die Queen dunkelhäutig ist.
Rund um das Thema ist eine Debatte entstanden, ob es tatsächlich zu mehr Diversität in Film und Fernsehen führt oder sogar gegenteilig wirkt. Auch ob man bei dem Begriff nicht vielleicht besser von „Color-Conscious Casting“ sprechen sollte. So sehr es mich interessiert, es würde an dieser Stelle für diesen Blogartikel zu weit führen und ich möchte diesen Punkt nur am Rande erwähnen, damit Du schon einmal etwas davon gehört hast.
Was für Dich aber entscheidend ist: Durch die Repräsentation in Bridgerton fühlen sich vieeeeel mehr Menschen von der Historienserie angesprochen. Sie können sich besser mit der Handlung und den Figuren identifizieren. Etwas, das Marischkas Sissi-Filme oder Aschenbrödel nicht schaffen. Bridgerton geht hier also einen entscheidenden Schritt Richtung Gender- und Race-Bewusstsein und macht vor, wie die Zukunft aussehen sollte.
Dein Learning daraus: Denke bewusst über Gender und Race nach, wenn Du Content produzierst und Storytelling einflechtest. Nimm das aus Bridgerton mit. - Nicht motzen. Zeige es lieber!
In die gleiche Richtung geht dieses Learning aus Bridgerton: Die geschwungene Moralkeule und der erhobene Zeigefinger bringen nichts und sind out. Punkt. Wenn Du (gesellschaftliche) Kritik üben willst, zeig es, anstatt nur zu motzen und nichts zu machen.
Bridgerton macht es vor. In keinem Satz sagen sie: Ach, die Filmindustrie muss diverser werden. Nein, sie zeigen, wie es geht.
Nicht zuletzt hat Bridgerton genau deswegen ein ganz eigenes Feeling. Das ist übrigens typisch und passend zur Handschrift der Bridgerton-Produktionsfirma Shondaland und deren Werten. - Es muss an der Oberfläche UND in der Tiefe passen.
Alle 10 Punkte zeigen eines: Erfolgreiches Storytelling stimmt an der Oberfläche und in der Tiefe. Du musst beides vereinen.
Denn: Kümmerst Du Dich nur um die Oberfläche hakt die Geschichte später, weil sie keinen Tiefgang hat oder keine tiefere Message vermittelt. Schaffst Du es nicht, Deine Werte auch an die Oberfläche zu transportieren, erreichst Du zu wenige Menschen.
Geh Dein Storytelling strategisch an, dann trägt es Früchte und Du wirst große Freude damit haben.
Lerne authentisches Storytelling
Wenn Du jetzt noch nicht genug von Storytelling & Co. hast und mehr über den strategischen Teil hinter authentischem Storytelling lernen willst, empfehle ich Dir mein Mini-E-Book für 0 EURO. Darin zeige ich Dir meine erprobte 3-Schritte-Formel für authentische SEO-Texte. Inkl. Checklisten und Grafik. Sichere es Dir jetzt!
Willst Du 1:1 mit mir an Deinem authentischen Storytelling arbeiten?
Hast Du keine Lust mehr, Dir alle Infos über Content Marketing, Bloggen und SEO aus dem Netz zusammenzusuchen? Willst Du endlich Zeit sparen und wirklich in die Umsetzung kommen, um Ergebnisse zu sehen? Dann arbeite 1:1 mit mir an Deinem Blog.
Im 1:1-SEO-Mentoring lernst Du Storytelling, bloggen, SEO und texten – individuell auf Dich abgestimmt. Ich würde mich freuen, Dich kennenzulernen. Vielleicht darf ich ja Teil Deines Storytellings sein?
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