Digitaler Minimalismus für Selbstständige – Ist weniger mehr?

15. Oktober 2021

Digitaler Minimalismus ist das Stichwort der Stunde – weniger Zeit mit und in digitalen Medien verbringen, dafür wieder mehr Mensch sein. Es geht darum, einen bewussten Umgang mit digitalen Angeboten zu erlernen und sich im Kopf endlich wieder freier zu fühlen. Selbstbestimmt zu sein. Technologien zu nutzen und sich nicht – überspitzt gesagt – von ihnen nutzen zu lassen. Klingt wie ein Märchen? Dann lass es wahr werden und sei wieder der oder die Herr*in Deiner Selbstständigkeit.

Wie Du das schaffst? Die Idee und das Konzept vom digitalen Minimalismus helfen Dir dabei. Was dahinter steckt, wie Du digitalen Minimalismus als Selbstständige*r in Deinen Businessalltag integrieren kannst und welche Vorteile Du davon hast, erkläre ich Dir, wenn Du weiterliest.

Eine weitere Frage, die wir in diesem Blogartikel klären wollen: Ist weniger wirklich mehr?

Dazu habe ich mir neben ein paar Studien und anderen Quellen (siehe unten) ein bekanntes und grandioses Buch zur Hilfe geholt: „Digitaler Minimalismus: Besser leben mit weniger Technologie“ von Cal Newport. Ich habe die englische Originalversion „Digital Minimalism. Choosing a Focused life in a Noisy World“ gelesen und werde daraus zitieren. Du kannst es genauso gut auf Deutsch lesen, wenn Du magst. Aber das nur am Rande.

Genug der Einleitung. Are ready to rumble den digitalen Minimalismus? Dann aufi!

Onlinebusiness und Digitaler Minimalismus - Geht das?

Wie fühlst Du Dich gerade?

Ich beschreibe Dir jetzt einmal, wie ich mich häufig fühle und was ich beobachtet habe, in Ordnung? Dann kannst Du Dir überlegen, ob es Dir genauso geht.

Letzte Woche war ich in einem Restaurant essen, das wunderschön am Feld liegt, große Fenster hat, aus denen man Schafe beobachten und über die Weite blicken kann. Am Nachbartisch saßen ein Vater und ein Sohn. Während wir uns unterhielten und immer wieder die schöne Landschaft bestaunten, warteten die beiden auf ihre Bestellung. Aber wie warteten sie? Sowohl der Papa als auch der (vielleicht zwölfjährige) Sohn sprachen kein Wort miteinander, sondern starrten wischend in ihre Handys. Es war auffällig. Das Kind blickte ab und zu seinen Vater an, aber bekam keine Resonanz. Das machte mich richtig traurig.

Facebook steht unter Druck

By the way: Dank der neuesten Enthüllungen rund um Facebook und Instagram wissen wir ja nachweislich, wie schädlich die Plattformen tatsächlich für Kinder und Jugendliche sind. Darüber habe ich u. a. in meinem Artikel „Endlich gelassen – Warum ich keinen Fokus auf Social Media lege“ geschrieben. In diesem Blogartikel findest Du auch weitere Quellen, um Dich über die Debatte zu informieren.

Okay. Back to Business: Vater und Sohn sitzen im Restaurant und starren auf ihre Smartphones.

Gestatten: Der automatische Griff zum Smartphone

Weißt Du was? Ich kenne auch diesen automatischen Griff zum Smartphone, sobald eine Zeitlücke entsteht. Bei mir persönlich nach Feierabend oder am Wochenende besonders beliebt bei ewig langen Werbepausen.

In meinem Texterinnen-Business noch an anderer Stelle: Um Instagram zu checken. Wer hat kommentiert, einen Like hinterlassen, mir eine DM geschrieben? Wie performt mein Post? Meine Story? Sind neue Follower*innen eingetrudelt? Herrje … all diese Fragen kläre ich dann, indem ich häufig meine App öffne und nachsehe. Stichwort: #Fear of missing out – FOMO. Dass das für uns mental total ungesund ist und zu einer Reizüberflutung führt, ist keine Quantenphysik.

Es heißt, dass wir unsere Handys im Schnitt 88 mal am Tag in die Hand nehmen. Wahnsinn, oder?

Ausgelaugt, überreizt und angespannt durch digitale & soziale medien

Das Ergebnis: Am Ende des Tages fühle ich mich ausgelaugt. Ich habe das Gefühl, meine Augen sind rechteckig, mein Hirn kommt mit dem Denken gar nicht mehr hinterher. Es kreist. Ich kann mich schlechter konzentrieren und meine Aufmerksamkeitsspanne wird während des Tages immer geringer. Jedes Mal, wenn ich der Versuchung nachgebe, mein Smartphone in die Hand zu nehmen, unterbreche ich meinen Alltag, meinen Workflow oder sogar eine Freizeitbeschäftigung. Das macht im Arbeitskontext nicht nur unproduktiv, sondern stört auch meine Erholungsphasen.

Innere Unruhe macht sich breit

Was mich aber besonders nervt, stört und zum Umdenken brachte: Ich spüre eine innere Unruhe. Diese Art von Mediennutzung bringt mich aus meiner Balance und tut mir nicht gut. Und ganz ehrlich: Meine To-dos habe ich auch nicht immer komplett geschafft, weil mir der Fokus flöten geht.

Kennst Du das? Geht’s Dir auch so? Viele von uns bemerken gar nicht, wie abhängig und wie wenig selbstbestimmt sie digitale und soziale Medien nutzen. Wie sehr Likes, Kommentare, Follower*innen, Reactions und Co. ihre mentale Wirklichkeit beeinflussen. Ja, sogar verändern. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf unser Gemüt, unsere Leistungsfähigkeit und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen.

Ich weiß es natürlich nicht bestimmt, aber ich glaube, dass die Beziehung von Vater und Sohn aus dem Restaurant unter ihrem Smartphone-Konsum mindestens beeinflusst wird, wenn nicht sogar leidet. Und das ist doch total schade, oder?

Aber warum reagieren wir überhaupt so auf die Nutzung von Social Media, Newsportalen und anderen digitalen Angeboten? Warum greifen wir ständig zum Smartphone, auch wenn es nicht klingelt? Die Forschung, Denker*innen und Expert*innen der Szene haben bisher verschiedene Erklärungen gefunden:

Digitaler Minimalismus für Selbstständige

Sind soziale Medien das neue Rauchen?

Genau diesen Drang, ständig checken zu wollen, ob neue Likes da sind, bezeichnete Bill Maher in seiner US-Sendung „Real Time2017 als das neue Rauchen. Er zieht den Vergleich zu Tobacco, die ebenfalls mit Nikotin Menschen absichtlich süchtig nach ihren Produkten machen würden. Sieh Dir das amüsante Video hier auf YouTube an.

Denselben Vergleich nannte Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen in ihrer Anhörung vor dem US-Senat: Facebook ist wie Tobacco. Der Vergleich fand bei den Senatoren und Senatorinnen Anklang und Verständnis.

Beide zeichnen folgendes Bild: Du postest ein Foto auf Instagram und wartest danach sehnsüchtig darauf, Reaktionen zu ernten. Jedes Mal, wenn ein Like kommt, wirst Du mit einer Dopaminausschüttung belohnt. Das Ergebnis: Du fühlst Dich gut und willst mehr. Diesen Effekt hat Facebook nicht aus Nächstenliebe kreiert, weil der Tech-Riese die Menschheit selbstlos glücklicher machen will. Nein. Der Effekt, so sagen Haugen und Maher, macht süchtig. Und davon profitiert Facebook.

Das Geschäftsmodell der sozialen Medien

Bei der Nutzung von Social Media entsteht ein Netzwerkeffekt. Grob gesagt, spielen dabei 3 Parteien eine Rolle:

  • das soziale Netzwerk selbst (z. B. Instagram oder Facebook),
  • Werbetreibende und
  • User*innen.

Das soziale Medium stellt die Plattform zur Verfügung, auf der sich Nutzer*innen versammeln. Gleichzeitig ermöglicht genau das Platz für Werbetreibende und ihre Botschaften. Dies ist eine Win-Win-Situation, weil die Werbetreibenden auf der Plattform ihre Zielgruppe antreffen, denen sie gerne ihre Botschaften vermitteln wollen und das soziale Medium für diese Möglichkeit Geld verlangt und sich darüber finanziert.

  • Platz für Werbung = Geld für das soziale Netzwerk

Mitten drin in diesem Zweier-Spiel sind die Nutzer*innen der Social Media. Um ihre Aufmerksamkeit wird gebuhlt. Die Netzwerke tun sehr viel dafür, um die User*innen möglichst lange auf ihren Plattformen zu halten und immer wieder zurückkehren zu lassen, weil sie dann mehr Werbebotschaften sehen und das Netzwerk dadurch wiederum mehr Geld verdient.

  • Nutzer*innen bleiben länger auf er Plattform = Mehr Werbebotschaften werden angezeigt = Mehr Werbeeinnahmen / Verdienst für das Medium

Das Ziel sozialer Medien

Die Rechnung ist also denkbar einfach: Wir sind länger und häufiger in den sozialen Medien unterwegs, sehen dadurch mehr Werbung, wo dran die Plattformen verdienen. So sieht das Businessmodell der sozialen Medien in Kurzfassung aus.

Das Ziel der sozialen Medien ist also: Unsere Aufmerksamkeit. Dafür werden die Apps und Plattformen designt. Dass wir auf soziale Medien reagieren, wie wir reagieren, ist also kein Zufall, sondern so gewollt.

Einige Techniken, die dabei angewandt werden, findest Du in der folgenden Liste.

Warum versacken wir in den digitalen und sozialen Medien?

Hier ein paar der Gründe, die die Wissenschaft hervorgebracht hat und Nutzer*innen immer wieder nennen. Vielleicht kennst Du sie ja auch:

  • Jeder Like, Kommentar oder andere Form von positiver Interaktion und Reaktion auf unsere Beiträge löst einen Dopamin-Kick in uns aus. Das wollen wir immer wieder.
  • Push-Benachrichtigungen triggern immer wieder unsere Aufmerksamkeit und Neugier. Wir wollen wissen, was Neues passiert ist.
  • Wir fühlen uns bestätigt. Postest Du etwas und bekommst zustimmende Resonanz, fühlst Du Dich bestätigt.
  • Wir wollen dazugehören. Unser Zugehörigkeitsgefühl verleitet uns.
  • FOMO – Fear of missing out. Wir haben Angst, etwas zu verpassen und checken deswegen immer wieder unsere Apps.

Hast Du keine Lust mehr, ewig in Deinen Apps zu hängen? Dann hat Cal Newport eine Idee für Dich.

Cal Newport: Digitaler Minimalismus

Digitaler Minimalismus soll Abhilfe schaffen – Eine Definition

Versuchen wir zuerst, dem Begriff „Digitaler Minimalismus“ auf die Schliche zu kommen. Im Cal Newports Buch „Digital Minimalism. Choosing a Focused Life in a Noise World“ versteht man darunter folgende Definition:

„Digital Minimalism. A philosophy of technology use in which you focus on your online time on a small number of carefully selected and optimized activities that strongly support things you value, and then happily miss out on everything else. [… ] The so-called digital minimalists who follow this philosophy constantly perform implicit cost-benefit analyses. If a new technology offers little more than a minor diversion or trivial convenience, the minimalist will ignore it. Even when a new technology promises to support something the minimalist values, it must still pass a stricter test: Is this the best way to use technology to support this value? If the answer is no, the minimalist will set to work trying to optimize the tech, or search out a better option“.

Newport, Cal. Digital Minimalism. Choosing a Focused Life in a Noisy World. 2019. S. 28f.

Digitaler Minimalismus – Eine Definition in meinen Worten:

Dem digitalen Minimalismus geht es darum, nicht jede angebotene Technologie blind zu nutzen, nur weil sie existiert. Im Gegenteil: Du musst zuerst Deine Werte kennen, die Du in Deinem Leben leben möchtest. Dann suchst Du Dir bewusst die Technologien aus, die Dich dabei unterstützen, Dein Leben mit diesen Werten zu leben.

Nehmen wir als Beispiel Deine Selbstständigkeit, also Dein Arbeitsleben. Vielleicht hast Du Deine Business-Werte definiert (meine liest Du übrigens auf meiner Über-Mich-Seite). Einer meiner Werte ist Selbstbestimmung. Ich will als Selbstständige authentisch, selbstbestimmt und mit Freude arbeiten, weil ich dann am gelassensten bin. Newport würde zu mir dann wahrscheinlich sagen, dass ich von meinem Wert der Selbstbestimmung ausgehend entscheiden soll, ob ich eine Technologie nutze oder nicht. Machen wir es ganz praktisch:

Mein Wert: Selbstbestimmung – Nutze ich die Technologie oder nicht?

  • Website – Ja, weil ich selbst bestimmen kann, welche Inhalte ich wann veröffentliche, wie ich Suchmaschinenoptimierung betreibe usw.
  • Instagram – Weniger bis gar nicht, z. B. weil ich abhängig vom Algorithmus und von Trends bin.

Verstehst Du das Prinzip? Du legst Dein Augenmerk nicht auf: Wow! Es gibt eine neue App! Die muss ich haben, weil sie sowieso mein Leben verbessert.

Was Du stattdessen tust: Wenn Du einer neuen Technologie begegnest, überlegst Du zuerst, ob sie Dich bei der Erfüllung Deiner Werte objektiv unterstützt. Falls ja, go for it. Ansonsten lass es lieber.

So entsteht digitaler Minimalismus.

Welche Vorteile hat Digitaler Minimalismus für Selbstständige?

Praktizierst Du digitalen Minimalismus oder übst Dich darin, achtsamer mit digitalen Medien umzugehen, stehen Dir viele Türen für einen positiven Wandel offen. Mögliche Vorteile, die Du wahrnehmen könntest:

  • Du findest Deinen Fokus zurück.
  • Du fühlst Dich weniger ausgelaugt, gestresst und erschöpft, weil Du Dein Multitasking verringerst und Ablenkungen einschränkst.
  • Du kannst Dich auf Deine persönlichen Ziele ausrichten.
  • Du vergleichst Dich weniger mit anderen, weil Du weniger Zeit in Social Media verbringst.
  • Du verringerst Deine Bildschirmzeit.
  • Du bekommst die Möglichkeit, Dich auf Deine Werte zurückzubesinnen.
  • Deine Konzentrationsfähigkeit steigt.
  • Deine Empathie erhöht sich und Du kannst Dich besser auf die Zusammenarbeit mit anderen Menschen einlassen.
  • Du nutzt das Internet, Apps etc. nicht mehr als Ablenkung, zum Langeweile-Verdrängen oder ähnlichem, sondern als bewusste Unterstützung und als Werkzeug für ein besseres Leben.
  • Du wirfst Ballast ab.

16 Tipps & Ideen für Selbstständige – Digitaler Minimalismus

Klingt ja alles gut und schön. Aber wie erreichst Du all das? Wie nutzt Du die Philosophie des Digitalen Minimalismus und wirst tatsächlich digital minimalistischer, wenn Du selbstständig bist?

Wir Selbstständigen, gerade wenn Du ein Onlinebusiness führst, haben sehr viele Tools und digitale Helferlein, die uns das Leben eigentlich erleichtern sollen. So z. B. für Grafikdesign, Content-Planung, Steuern oder Terminplanung. Da scheint es auf den ersten Blick schwierig, digital minimalistisch zu sein und trotzdem ein erfolgreiches Business aufzubauen. Wie soll ich meinen Konsum kontrollieren, wenn ich all die Tools, das Online-Sein und Social Media für mein Business brauche?

Gelassen(er) selbstständig sein mit Digitalem Minimalismus

Deswegen habe ich für Dich die wichtigsten Tipps und Ideen aus Cal Newports Buch und aus meiner eigenen Erfahrung gesammelt, wie Du als Selbstständige*r, Freiberufler*in oder Freelancer*in Deinen Fokus in unserer lauten Welt wiedererlangst und gerade dadurch gelassener und erfolgreicher wirst.

  • Als allererstes: Mach für 30 Tage einen Cut! Beobachte und entscheide danach, was Dir wirklich wichtig ist und was Du wirklich brauchst.
    • Nach Deinem Reset kannst Du Dein digitales Leben von Grund auf neu beginnen – achtsamer, bewusster, minimalistischer und selbstbestimmter.

Einfache Digitaler-Minimalismus-Hacks, die Du direkt umsetzen kannst

  • Installiere App-Limits auf Deinem Smartphone.
  • Schalte alle Push-Benachrichtigungen ab.
  • Analysiere Deine Bildschirmzeit.

Organisation & Marketing für Selbstständige

  • Back to School: Mach Dir einen Stundenplan. Definiere feste Zeiten, in denen Du digitale Medien und neue Technologien nutzt. Überlege Dir auch, wie lange Du sie dann nutzt.
  • Setze keinen Fokus mehr auf Social Media in Deinem Marketing. Lege ihn stattdessen auf nachhaltige Kanäle wie einen Blog, Suchmaschinenoptimierung oder Pinterest.
  • Nutze (zusätzlich) einen physischen Kalender. So kannst Du ihn auch zum Journaling nutzen.
  • Schreibe per Hand. Nein, Du sollst Deine Blogartikel nicht händisch schreiben, aber mach Dir Notizen doch einfach mal in ein echtes Notizbuch und sammle Deine Ideen nicht in einer App.
  • Definiere Öffnungszeiten für Dein Business: Außerhalb derer schaltest Du Dein digitales Business-Leben ab. Einfach mal ausloggen.

Willkommen in der Offline-Welt

  • Führe echte Gespräche, anstatt den Like-Button zu klicken.
  • Rufe jemanden an, anstatt ellenlange Textnachrichten zu senden.
  • Bewege Dich – ohne App und Smartphone. Geh an die frische Luft und nimm die Natur um Dich herum wirklich wahr.
  • Lies ein gutes Buch, anstatt Netflix zu gucken.
  • Kleiner Reminder: Du musst nicht von allem ein Foto machen. Genieße den Moment und mach ein „geistiges“ Foto für Deine Erinnerung.
  • Werde handwerklich und repariere oder erschaffe jede Woche etwas: z. B. Auto selbst waschen, Instrument lernen, backe einen Kuchen oder ein Schmankerl Deiner Wahl, gärtnere.
  • Businesskontakte: Lerne echte Menschen kennen und nicht nur ihre Profile. Triff Dich (virtuell) mit ihnen und tausche Dich wertvoll aus, anstatt belanglose Kommentare in sozialen Medien zu verteilen.
  • Kaufe in lokalen Geschäften, anstatt alles online zu bestellen, z. B. Büromaterial, Bücher. Nutze diese Shopping-Auszeit auch als Erholung von Deiner Arbeit.

Tipps für Mindset und Lifestyle – Digitaler Minimalismus

  • Hab keine Angst vor FOMO. Das Gefühl legt sich von selbst.
  • Frage Dich: Bin ich für mein Business wirklich auf das Tool angewiesen oder nutze ich es vielleicht nur, um mir meinen regelmäßigen Dopamin-Kick zu holen?
  • Übe Dich in Einsamkeit und Langeweile.
    • Ein sehr interessanter Artikel im New York Magazine, den Newport ebenfalls in seinem Buch erwähnt, erzählt diesen Punkt wunderbar. Der Titel lautet: „I Used to Be a Human Being. An endless bombardment of news and gossip and images has rendered us manic information addicts. It broke me. It might break you, too“. Na wenn das mal nicht zum Lesen einlädt? Du findest den Artikel hier auf der Website des New York Magazines.
  • Hab keine Angst! Begegne dem Thema mit Neugier und teste einfach.
  • Mach Dich davon frei, dass immer alles höher, schneller und besser sein muss. Wir brauchen nicht für alles eine App. Auch wenn sie uns immer wieder versprechen, dass sie unser Leben um dreitausend Prozent leichter machen. Manchmal reicht auch Geduld.

Führe Dir immer vor Augen: Je mehr Technik, Apps und Digitales Du nutzt, desto größer wird Dein Ballast. Deshalb musst Du ausmisten und entrümpeln, damit Du wieder in Balance kommst.

Stress bei Selbstständigen - Dagegen hilft digitaler Minimalismus

Digitaler Minimalismus – Nur etwas für Hinterwäldler?

Auch Newport sagt nicht, dass Du zum oder zur Hinterwäldler*in werden musst und er empfiehlt auch keinen weltfremden Komplett-Verzicht auf neue Technologien oder soziale Medien. Also: Keine Sorge!

Es geht darum, den eigenen Konsum bewusst wahrzunehmen, zu reflektieren, zu verstehen und dann zu entscheiden bzw. sich zu fragen:

  • Brauche ich das alles wirklich?
  • Welche App ist einfach nur Ballast?
  • Welche Technologie lenkt mich unnötig von Dingen ab, die ich vorher liebend gerne gemacht, aber irgendwie verlernt habe?
  • Dient dieses digitale Angebot / die App / das soziale Netzwerk etc. etwas, das ich wirklich wertschätze? Unterstützt sie tatsächlich einen meiner Werte?
  • Ist dieser Weg der beste Weg, um meine Werte zu leben oder zu unterstützen? Wenn nicht, suche Dir einen anderen Weg.

Nutze diese Checkliste gerne, wenn Du das nächste Mal vor einer Entscheidung stehst. So kommst Du einem achtsamen und selbstbestimmten Umgang mit digitalen Medien ein großes Stück näher. Denn: Am Ende ist es doch entscheidend, dass Du die Kontrolle über Deine Nutzung hast und nicht andersherum, oder?

Ein paar abschließende Gedanken – Ist weniger wirklich mehr?

Meiner persönlichen Erfahrung nach: Ja. Mir tut es gut, wenn ich mich auf das Wesentliche konzentriere

Ich möchte Dir in und mit diesem Artikel zeigen, dass wir alle unbedingt die Vorzüge eines Onlinebusiness nutzen sollen und dass die Digitalisierung auch viele Vorteile mit sich bringt. Hier nur ein paar, die mir direkt einfallen:

  • Orts- und Zeitunabhängigkeit,
  • Vernetzung mit Menschen, die ich sonst nie getroffen hätte,
  • Unendliche Informationen und SERIÖSE Quellen,
  • Bildungsangebote,
  • Musik zu jeder Zeit,
  • Skalierungsmöglichkeiten für Dein Business.

Und so toll das alles ist, wie haben halt immer noch unser Gehirn von vor 1000 Jahren. Die Welt hat sich schneller entwickelt, als wir Menschen hinterherkommen. Das Ergebnis liegt auf der Hand: Überforderung, Frustration, Depression und all die anderen Punkte, die ich schon im Artikel beschrieben habe. Also müssen wir Techniken finden, die uns helfen, die vielen positiven Vorzüge unserer Online-Welt zu nutzen, ohne von den Nachteilen aufgesaugt zu werden.

Um es noch einmal deutlich zu machen: Es geht also niemals ums Verdammen oder Einstampfen von digitalen und sozialen Medien.

Trotzdem wollen wir beide wahrscheinlich nicht mit unseren Kindern wie der Vater und der Sohn im Restaurant nur auf unsere Handys starren und das reale Leben an uns vorbei rauschen lassen, oder?

Der digitale Minimalismus und der Gedanke „Weniger ist mehr“ helfen uns dabei. Anstatt überflutet und übersättigt zu sein, picken wir uns die Kirschen heraus, die uns guttun und haben dadurch im Endeffekt mehr.

Für mich persönlich und für mein Business macht das Sinn und es funktioniert. Wie das bei Dir ist, musst Du selbst herausfinden. Vielleicht konnte ich Dir einen ersten Einblick und Anstoß geben.

Ich würde mich tierisch freuen, wenn Du Deine Meinung und Deine Erfahrung mit mir teilst. Schreib mir an hallo@juliaheymer.de!

Alles Liebe

Deine Julia

Texterin für kreative und beratende Online-Selbstständige

Quellen & weitere Informationen – Digitaler Minimalismus

Buch

Newport, Cal. Digitaler Minimalismus. Besser leben mit weniger Technologie.
Die deutsche Version des Buchs kannst Du hier bestellen. Die englische Version findest Du hier.

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Wissenschaftliche Quellen

Wegmann, E., Jung, KS. & Antons, S. Problematische Nutzung sozialer Netzwerke.Psychotherapeut 66119–126 (2021). https://doi.org/10.1007/s00278-020-00489-9.

Firth, J., Torous, J., Stubbs, B., Firth, J.A., Steiner, G.Z., Smith, L., Alvarez-Jimenez, M., Gleeson, J., Vancampfort, D., Armitage, C.J. and Sarris, J. (2019), The “online brain”: how the Internet may be changing our cognition. World Psychiatry, 18: 119-129. https://doi.org/10.1002/wps.20617.

Hilfreiche Links

Ressourcen des „Center of Humane Technology“: https://www.humanetech.com/brain-science.

Digitaler Minimalismus - digital minimalistisch
Onlinebusiness und Digitaler Minimalismus - Geht das?

Texterin Julia Heymer

Julia Heymer

Ich bin Julia Heymer, freie Texterin für authentische Website-Texte und Blogartikel. Ich helfe kreativen und beratenden Selbstständigen dabei, mit einem erfolgreichen Blog und authentischen SEO-Texten bei Google für ihre Wunschkund*innen sichtbar zu werden, damit sie gelassen(er) die Freiheit ihrer Selbstständigkeit genießen können.

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